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Fuß im Wasser
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Auf den Spuren Sebastian Kneipps

Beim Thema Gesundheit und Wellness sollte ein Mensch nicht vergessen werden: Sebastian Kneipp. Schon zu Lebzeiten war er ein Weltstar. Wie zeitgemäß seine Ideen zur heilenden Wirkung der Natur, Ernährung und Bewegung sind, überrascht bis heute. Das Kneippen schaffte es sogar, von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt zu werden. Im heutigen Beitrag machen wir uns auf die Suche nach den Spuren Sebastian Kneipps und der Kraft des Wassers.

Die Geschichte eines naturnahen Pfarrers

Sebastian Kneipp wird 1821 in Oberschwaben geboren, als Sohn einer Weberfamilie. Er geht ans Gymnasium und studiert später Theologie. Mit 25 erkrankt Kneipp an Tuberkulose. Damals kein Einzelfall. Durch Zufall stößt der junge Kneipp auf ein Buch des Arztes Johann Siegmund Hahn, in dem Wasser als Heilmittel beschrieben wird.

Daraufhin entwickelt er die Kneipp’sche Philosophie. Diese basiert auf fünf Säulen. Neben Wasser waren für Kneipp auch Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance essenzielle Faktoren für ein gesundes Leben. Mehr pflanzliche und natürliche Zutaten beim Essen und Trinken, regelmäßige Bewegung, Alltag und Entspannung in Einklang bringen – all das brachte Kneipp zusammen und gilt heute wie damals. Die Natur als die beste Apotheke, dies war sein Credo.

Verschiedene Güsse sind nach wie vor das Herzstück der Kneipp-Naturheilkunde. Etwa 120 Wasseranwendungen hat er im Rahmen seiner Hydrotherapie entwickelt. Bei den Güssen werden bestimmte Körperbereiche mit kaltem oder heißem Wasser, eventuell mit wechselnden Temperaturen begossen – am besten mit einem Schlauch, aus dem ein sanfter, gebündelter Strahl kommt. Egal ob Knie-, Arm-, Gesichts- oder Rückenguss, jeder Guss fördert auf seine Weise die Gesundheit. Gezielt eingesetztes kaltes Wasser regt den gesamten Kreislauf an und stärkt die Abwehrkräfte. Andere Güsse helfen beispielsweise bei Problemen mit Krampfadern oder Schlafstörungen.

Wassertreten statt Vitamintabletten

Bad Wörishofen in Deutschland gilt als das Kneipp-Zentrum schlechthin. Über 40 Jahre lang lebte und wirkte Sebastian Kneipp hier. Mit 24 Anlagen bietet der Kurort auch heute noch das volle Kneipp-Programm. Wassertreten, um das Immunsystem zu stärken, ist bis heute hoch im Kurs.

Die Kneipp’schen Anwendungen unterstützen heute immer häufiger auch schulmedizinische Therapien. Längst ist die Heilwirkung der Wassertherapie wissenschaftlich belegt, sodass sie als Ergänzung zur klassischen Behandlung auch in Krankenhäusern angewandt wird – um das Immunsystem zu stimulieren und die Durchblutung zu fördern.

Im österreichischen Bad Kreuzen führt ein besonders schöner knapp vier Kilometer langer Kneipp-Rundweg durch die Wolfsschlucht. Außerdem können mitten in der Natur auf unzähligen Wanderwegen in Deutschland Beine und Kreislauf in Schwung gebracht werden.

So ist es beispielsweise auch in Rothenburg ob der Tauber möglich in Kneipps Welt einzutauchen. Ein Panoramaweg führt zum Aussichtspunkt An der Eich. Von hier aus eröffnet sich ein herrliches Panorama auf das malerisch geschwungene Taubertal, auf Weinberge und zurück auf die Türme von Rothenburg. Direkt an der Eich findet sich ein kleines Wasserbecken mit einem Geländer in der Mitte. Was auf den ersten Blick wie ein zu klein geratener Swimming Pool aussieht, ist eine Kneipp-Anlage.

Mehr Inspiration finden Sie im aktuellen BAVIDA Badmagazin oder in einer unserer Ausstellungen.

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