Die Evolution der Toilette: Vom Plumpsklo zum Porzellanthron
So verschieden und vielfältig wir Menschen auch sind: Wir alle müssen auf die Toilette. Erst wenn keines in der Nähe ist, merken wir, welchen Luxus ein WC tatsächlich darstellt. Aber was war eigentlich vor dem Klo mit Spülung? Zum heutigen Welttag der Toilette möchten wir der Evolution der Toilette auf den Grund gehen.
Plumpsklo & Co: Die Anfänge
Vor der Erfindung des Wasser-Closets war der Gang zur Toilette lange ein eher schmutziges Geschäft. Das zeigt vor allem ein Rückblick ins Mittelalter: Am Land gingen Menschen damals einfach auf’s Feld oder hockten sich über kleine Gruben. Doch in der Enge der Stadt führte die Klo-Situation zu sehr unhygienischen Verhältnissen. Die meisten Menschen nutzten Nachttöpfe, deren Inhalt einfach auf der Straße landete. Kein Wunder also, dass sich Krankheiten damals so rasant verbreiten konnten. Besser war die Situation nur in Burgen, die wenigstens mit einem sogenannten „Abort-Erker“ ausgestattet waren – einer frühen Version des Plumpsklos. In den ländlichen Gegenden Österreichs waren Plumpsklos bis in die Nachkriegszeit der 1940er Jahre üblich.
Die Erfindung der Wasserspülung
Eigentlich ist es erstaunlich, wie lange es bis zum modernen WC gedauert hat: Dass Wasser auf der Toilette eine wirklich gute Idee ist, haben nämlich schon die alten Römer vor über 2.500 Jahren gemerkt. In öffentlichen Latrinen, wie der bekannten Cloaca Maxima, konnten bis zu 60 Menschen gleichzeitig ihr Geschäft erledigen – das anschließend durch fließendes Wasser einfach weggespült wurde. Das erste richtige Wasser-Closet mit manueller Spülung wurde aber erst um 1596 von John Harington erfunden: dem Patensohn von Königin Elisabeth der I., die so als erste Königin gleich zwei Throne besaß. Dennoch dauerte es noch weitere 200 Jahre, bis die Idee vorangetrieben wurde.
Klopapier und moderne Toiletten
Auch das nächste Kapitel der WC-Geschichte spielte sich in England ab: 1775 meldete der Brite Alexander Cumming ein Patent auf eine Toilette an, die über eine Wasserspülung und sogar über jenes S-förmige Rohr verfügte, das bis heute verwendet wird, um unangenehme Gerüche zu vermeiden. Bevor sich das WC verbreiten konnte, musste dann erst die nötige Infrastruktur durch Abwasserkanäle geschaffen werden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fanden die Wasser-Closets ihren Weg in immer mehr Häuser in Großbritannien, aber auch in anderen europäischen Städten. Übrigens geht auch die Verwendung von Toilettenpapier weit zurück. Sie hatte ihren Ursprung wohl schon im China des 6. Jahrhunderts. Bis zur Erfindung des ersten richtigen Klopapiers, 1857 in den USA, wurde aber vornehmlich Zeitungspapier oder Ähnliches verwendet.
Hygiene-Revolution: Die Dusch-WCs
Heute ist Wasser aus der Toilette nicht mehr wegzudenken – und bekommt jetzt noch eine prominentere Rolle. Denn Toilettenpapier ist tatsächlich weit weniger hygienisch als die Reinigung mit Wasser. Kein Wunder also, dass die Evolution der Toilette mit dem Dusch-WC weitergeht: einem Wasser-Closet mit integrierter Intimdusche. Erfunden in Japan, sind sie dort mittlerweile längst zum Standard geworden. Innovationen, wie das Dusch-WC Laufen Cleanet Riva, treiben diese Entwicklung auch in Europa voran.
Wie geht es weiter? Ein Blick in die Zukunft
Jetzt sind wir zunächst angehalten, mit Dusch-WCs neue Hygienestandards in unser stilles Örtchen zu holen. Aber wie geht es mit der Evolution der Toilette weiter? Wie bei so vielen anderen Aspekten im modernen Leben können wir wohl auch auf immer smartere Toiletten hoffen: Sie reinigen sich selbst, spülen automatisch, können mit uns sprechen – und bald vielleicht noch mehr.
Doch auch in Sachen Nachhaltigkeit tut sich gerade etwas auf der Toilette. Unser Urin ist nämlich eine wertvolle Ressource, die einfach im Klo runtergespült wird. Im Abwasser birgt Urin eine Gefahr für die Umwelt. Durch die enthaltenen Elemente Stickstoff und Phosphor entstehen nämlich sogenannte „Dead Zones“, in denen die biologische Vielfalt der Gewässersysteme verloren gehen kann. Grund genug, die Toilette der Zukunft zu entwerfen – ein Trenn-WC, bei dem der Urin nicht im Kanal landet und stattdessen als Rohstoff genutzt wird. So arbeiten Wissenschaftler beispielsweise daran, aus Urin Strom zu erzeugen. Das nachhaltige Trenn-WC hat seinen Ursprung übrigens in Österreich, entwickelt und designt von der Firma Laufen.
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