Im GeneRADsionengespräch mit Johann und Bernhard
Johann Graf hat kürzlich seinen 101. Geburtstag gefeiert. Wir haben Johann und seinen Enkel Bernhard zum Gespräch getroffen, aber nicht nur um über Johanns barrierearmes HOLTER Bad zu sprechen, sondern auch, weil die beiden Radler aus Leidenschaft sind.
Im Interview erzählen sie, wie sie zum Radfahren gekommen sind, was es ihnen bedeutet und was sie sich für die Zukunft wünschen.
Johann, wann hat deine Leidenschaft fürs Radfahren begonnen?
Johann: Mit 10 Jahren bin ich zum ersten Mal auf einem Fahrrad gesessen. Damals konnten sich nur wenige ein Rad leisten. Deshalb habe ich im Sommer am Tennisplatz ausgeholfen und Bälle gesammelt. Dafür habe ich 30 Groschen bekommen, die habe ich gespart und dann für 40 Schilling mein erstes Fahrrad gekauft.
Bernhard, Radfahren liegt dir sozusagen im Blut, wie hat deine Leidenschaft fürs Radfahren begonnen?
Bernhard: Meine ganze Familie ist sozusagen eine Radfahrfamilie. Angefangen habe ich, weil ich als Spätaufsteher oft den Schulbus versäumt habe und durchs Radfahren fünf Minuten länger schlafen konnte. Seitdem hat das Radeln eigentlich nie aufgehört.
Welchen Stellenwert hat das Fahrrad für euch?
Johann: Als ich ein Kind war, war es etwas ganz besonderes ein Fahrrad zu haben. Ich hatte lange ein Motorrad und auch ein Auto, aber das Rad ist bis heute mein Heiligtum.
Bernhard: Für mich auch. Ich nutze es einfach viel lieber als jedes andere Verkehrsmittel.
Auch nach deinem 100. Geburtstag sitzt du noch am Rad, Johann. Wie hast du das geschafft?
Johann: Ich habe immer gesagt, dass ich so lange fahre, bis ich runterfalle. Da hätte ich wahrscheinlich schon ein paar Mal aufhören müssen, aber ich war immer schon sehr ehrgeizig. Auch wenn ich nicht mehr so weit wie früher fahre, ist es mir nach wie vor sehr wichtig, das zu machen, was ich aus meiner eigenen körperlichen Kraft schaffe und immer ein Ziel zu haben. Ohne Ziel fahre ich nicht fort.
Warum verzichtet ihr weitgehend aufs Auto?
Bernhard: Aufs Auto verzichte ich der Umwelt zuliebe und weil ich das Radfahren einfach als schön empfinde. Ich fahre aber auch gern mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Oft kann ich dann mein Faltrad mitnehmen. Insgesamt bin ich überzeugt, dass Radfahren die bessere Alternative zum Auto ist.
Wart ihr mit euren Fahrrädern auch schon auf Reisen?
Johann: Ein Jahr nachdem ich meine Frau kennengelernt hatte, sind wir zum ersten Mal zum Großglockner gefahren. Hinauf sind wir damals aber noch mit dem Bus. Später waren meine Frau und ich jahrelang mit einer Gruppe regelmäßig in ganz Österreich, Ungarn und auch in der Schweiz unterwegs. Mit 70 war ich noch ein letztes Mal mit dem Rad am Großglockner oben. Das war ein großer Erfolg für mich.
Bernhard: Ich war schon mehrfach mit dem Fahrrad auf Reisen oder habe auch unterwegs schon ein Fahrrad ausgeborgt. Meine letzte Reise mit dem Rad war durch verschiedenste Städte in Bayern und dann den Rhein entlang nach Straßburg. Die Landschaft dort habe ich wirklich sehr genossen.
Wie steht ihr zum Thema Sicherheit beim Radfahren? Habt ihr diesbezüglich Tipps?
Bernhard: Die richtige Ausrüstung ist wichtig, vor allem eine gute Beleuchtung und ein Helm. Dennoch ist Vorsicht geboten, da viele Straßen fürs Autofahren optimiert sind und Schutzwege oft nicht gut gekennzeichnet sind.
Johann: Ich suche meine Routen häufig danach aus, ob es einen Radweg oder zumindest einen Radstreifen gibt. Das ist von der Sicherheit her definitiv ein besseres Gefühl.
Unter dem Motto 15.000 Bäume für die Zukunft wollen wir im HOLTER Jubiläumsjahr gemeinsam Bäume erradeln und erlaufen. Wie viele Kilometer radelt ihr circa im Jahr?
Johann: Seit ich in Pension bin, bin ich über 200.000 Kilometer gefahren. Ich habe immer mitgeschrieben, erst mit einem Zettel und später dann mit dem Rad-Computer mitgezählt. Als ich Rennen gefahren bin, waren das oft 8.000 Kilometer im Jahr. 2021 waren es noch 4.000 Kilometer.
Bernhard: Ich fahre jeden Tag mindestens zehn Kilometer in die Arbeit und auch in der Freizeit, zum Einkaufen oder im Urlaub. Wie viele Kilometer es im Jahr sind, habe ich nie aufgezeichnet. Fest steht aber, dass ich fast täglich auf dem Fahrrad sitze.
Was sind eure schönsten Erinnerungen mit dem Fahrrad?
Johann: Es gibt für mich einfach nichts Schöneres als gemütlich Rad zu fahren, zum Beispiel im Frühling, wenn alles blüht. Für mich war es einfach immer Erholung pur.
Bernhard: Mein letzter Urlaub war wirklich ein Highlight für mich, weil es so schön war, die Landschaft entlang des Rheins im eigenen Tempo zu entdecken.
Was würdet ihr euch für die Zukunft des Radelns wünschen?
Johann: Wichtig wäre mir der Ausbau der Radwege und der gegenseitige Respekt zwischen Radlern und Autofahrern.
Bernhard: Dass zum Beispiel Städte radfahrfreundlicher werden. Ich glaube schon, dass Radfahren attraktiver wird, wenn sich die Leute dabei sicherer fühlen können. Außerdem wünsche ich mir noch mehr Bewusstsein dafür, dass es in vielen Fällen eine gesunde, nachhaltige und einfach gute Alternative zum Auto ist.
Ein schönes Schlusswort. Danke für das Gespräch
Ob Familienbad oder barrierefreies Generationenbad – in den Mein HOLTER Bad Ausstellungen werden Bäder genau auf deine Bedürfnisse zugeschnitten.